Doch auch dieses Mal gab es ähnliche Vorzeichen – aber nur für Judenburg! Judenburg ist auch in diesem Jahr eine der Spitzenmannschaften in der Oberliga Nord. Tja – und St. Lorenzen? Lorenzen hatte am Spieltag zwar das gleiche Feuer wie im vorigen Jahr, wobei man in den letzten Wochen doch ziemlich arg durchgeschüttelt wurde. Lange Niederlagenserie, Trainer wirft das Handtuch, Corona nimmt Einfluss auf die laufende Meisterschaft, Masken, kein Ausschank, keine Zuschauer usw. Also weit weg von Normalität, wobei viele dieser Themen auch bei den anderen Vereinen aufliegen.
Das Spiel selbst war wieder einmal ein typisches St. Lorenzen Spiel in der laufenden Meisterschaft. Offensives Auftreten nach Vorne mit schwacher Chancenverwertung, zu leichte Gegentreffer, wenn der Gegner in den Strafraum kommt und leider Gottes auch das Pech mit Verletzungen, Kranken und durch Eigenverschulden auch Gesperrte. Auch gegen die Judenburger konnten die zahlreichen Fans dieses Bild sehen. Lorenzen spielte munter mit und hatte auch Chancen. Die ersten 20 Minuten war die Begegnung neutralisiert und beide Mannschaften warteten ab. In einer Phase, wo Lorenzen mutig nach Vorne spielte erzielte Judenburg die Führung – aus dem Nichts heraus. Ein Einwurf landet an der Strafraumgrenze, wo sich ein Spieler der Judenburger den Ball ideal herrichten kann und durch ein Gewühl an Beinen zur Führung einschiebt. Wo war der zuständige Mann?
Nur 5 Minuten später in Minute 25 hat Haslinger die TOP Chance, scheitert aber am sehr guten Torhüter der Gäste. Nur 2 Minuten später ist es abermals Haslinger der allein vor dem Tor und so den verdienten Ausgleich vergibt. Lorenzen ist jetzt besser im Spiel und drängt auf den Ausgleich. Es kommt, wie es kommen musste. Eine Unachtsamkeit erlaubt dem Gästestürmer eine Ballannahme, er wird nicht attackiert und kann zur 2:0 Führung einschießen. Völlig unverdient zu diesem Zeitpunkt, aber dies ist so in diesem Sport. Mit 2:0 geht es auch in die Pause.
Nach der Pause sollte es nur bis zur 57. Minute und bis zur endgültigen Entscheidung dauern. Eine Hereingabe von der rechten Seite wird von Hochfellner´s Wade noch abgefälscht und landet bei Ritzmaier, der eiskalt und unhaltbar aus kurzer Distanz verwandelt. That´s life! 3:0 und die Entscheidung, denn wer jetzt ein Aufbäumen erwartete wurde enttäuscht. Ehrlicherweise kann man es der Mannschaft aber auch gar nicht verdenken. Wenn man eh schon nicht mit Selbstvertrauen vollgepumpt ist, dann ist nicht nur der Körper, sondern leider auch der Geist schwach. Die restliche Geschichte des Spiels ist rasch erzählt – ein Lattenschuss und eine Top Chance auf Seite der Judenburger wurden vergeben. Lorenzen holt sich noch eine saudumme rote Karte und das war es auch schon wieder. 0:3 – letztendlich verdient, denn zu einem Spiel gehören immer 2 gute Halbzeiten, sofern man es gewinnen möchte. Lorenzen war in diesem Herbst leider nicht in der Lage (Ausnahme die beiden Begegnungen gegen Trofaiach und Murau) zwei annähernd gleich gute Halbzeiten zu spielen – und so bleibt es halt bei Teilerfolgen, die unter dem Strich leider nichts Zählbares bringen. 3 Punkte aus 9 Begegnungen bringen nur den letzten Platz in der Tabelle. Durchhalteparolen allein sind zu wenig, um Punkte einzufahren und offen gesagt helfen da auch nicht viele Remis, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft.